Moin, ich bin René Lafin.

29 Jahre alt und mittlerweile ist Ibbenbüren meine Heimat. Ich bin Tischler, ich bin Fensterbauer, ich bin Handwerker – aus Leidenschaft – bei der Firma Ungruh. Meine Leidenschaft für das Handwerk habe ich spät und über Umwege entdeckt – so werde ich erst diesen Sommer mit meiner Lehre fertig.

Als ich 2012 mein Abitur in Kamen im Ruhrgebiet gemacht habe, standen bei mir alle Zeichen auf Studium – jahrelang hatte mein Umfeld mir zu verstehen gegeben, das ein handwerklicher Beruf ja nichts für mich sei und das ich der geborene Geisteswissenschaftler sei. Und so begann ich nach einem Freiwilligen sozialen Jahr in der evangelischen Kirchengemeinde mein Studium der evangelischen Theologie in Münster, nach vier Semestern stellte ich fest, dass da nicht meine Zukunft lag. Also wechselte ich das Fach und studierte Englisch und Geschichte – ich war schließlich nach wie vor durch die Zurede meines Umfelds davon überzeugt, dass ich zwei linke Hände hatte. Immer mehr stellte ich fest, dass das Studium nichts für mich ist. Ich hielt damit nur leider viel zu lange hinter dem Berg und so verlor ich langsam aber sicher mich selbst und dann die Kontrolle über mein Leben. Ich hatte keine Tagesstruktur mehr, wurde depressiv und fiel in ein tiefes psychisches Loch.

So kann ich heute sagen, dass das Handwerk einen großen Teil dazu beigetragen hat, dass ich überhaupt wieder Lust auf Leben habe! Im Sommer 2018 fand ich endlich den Mut, das Studium endgültig an den Nagel zu hängen und suchte mir einen Ausbildungsplatz zum Tischler, zunächst noch in Münster. Der Liebe wegen, verschlug es mich dann im Sommer 2020 nach Ibbenbüren und in die Firma Ungruh Fensterdesign. Seitdem möchte ich meinen Job, meinen Beruf, meine Berufung – mein Handwerker sein – gegen keinen Hörsaal und kein Büro der Welt mehr tauschen.

Die Tagesstruktur, sehen, was ich mit meinen Händen schaffe, abends geschafft und erschöpft auf die Couch fallen – das ist erfüllend und unfassbar sinngebend. Mir wird immer wieder bewusst – ohne uns Handwerker, ohne uns hart arbeitende und bauende – ja erschaffende – Hände – geht gar nichts! Und deshalb brauchen wir Menschen, die einfach Bock auf Handwerk haben – egal, mit welcher Vorgeschichte, egal, mit welchem Lebensweg!
Wenn du Lust auf Handwerk hast, dann mach Handwerk!!!

Frohes Schaffen – euer René