Hey, mein Name ist Jessica Wolter,
ich bin 20 Jahre alt und nun im zweiten Jahr meiner Tischler Ausbildung, die ich in einem sehr kleinen Betrieb mit drei Gesellen und meinem Chef Volker Viefhues absolviere.
Wie ist das Ganze überhaupt zustande gekommen und wie habe ich mich dazu entschlossen, eine Ausbildung in einer Möbeltischlerei anzufangen?
Während meines Abiturs habe ich mir keine großen Gedanken über meinen Werdegang gemacht. Ich habe lediglich eine Bewerbung für ein duales Studium zur Verwaltungsinformatikerin geschrieben, um überhaupt etwas in der Hand zu haben. Nach dem schriftlichen und mündlichen Auswahlverfahren bekam ich eine Zusage, und so konnte ich also erstmal nach dem Abitur mit diesem dualen Studium starten.
Nach kurzer Zeit habe ich gemerkt, dass dieses Themengebiet beziehungsweise die Tätigkeit nicht für mich gemacht ist, und habe daraufhin nach einem Jahr mein Studium abgebrochen. Dies war ein großer Schritt für mich, da ich damit ein sicheres Einkommen und viele weitere Vorteile aufgegeben habe.
Natürlich habe ich das Studium nicht ohne Plan verlassen. Ich habe mir nun ernsthafte Gedanken gemacht, was ich gut kann und was mich auch in meinem weiteren Leben interessiert. Erst hatte ich weiterhin an einem Studium festgehalten und mich für Architektur beworben. Mit meinem Abiturschnitt von 2,2 wurde ich bei jeder Uni auf die Warteliste gesetzt, aber ich wollte nicht mehr warten.
Wie es der Zufall so will, habe ich in der zwangsweisen Wartezeit zwischen Studium und neuen Zielen angefangen, ein zweimonatiges Praktikum in der Tischlerei von Volker Viefhues zu machen. Das Arbeitsklima, die Kollegen und die Tätigkeit haben mich von Anfang an angesprochen, und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, dort zu arbeiten.
Das Beste an dem Beruf einer Tischlerin ist für mich zu erleben, wie viele Dinge man selber anpacken und was man alles umsetzen kann.
Ich kann jedem nur raten, einen handwerklichen Beruf auszutesten – wenigstens für ein bis zwei Monate.